Zeichnungen
Mit meinen Naturzeichnungen habe ich mich bewusst der gegenständlichen Auseinandersetzung, sowie handwerklicher Präzision und damit dem Prinzip der Langsamkeit verschrieben. Nicht nur durch die Wahl des Sujets sehe ich meine Arbeit unter anderem in der Tradition des romantischen Naturerlebens verwurzelt. Anders als bei alten botanischen Pflanzendarstellungen, geht es mir zum Beispiel in der Serie "Flowers" weniger um die wissenschaftliche Analyse und allgemeingültige Wiedergabe eines Objekts, sondern vielmehr um das Festhalten und Sichtbarmachen individueller, einzigartiger Erscheinungsformen.
Dabei stellt die genaue Beobachtung und geduldige Übertragung, Strich für Strich, eine interpretative Übersetzung von Material, Oberfläche, Kontur und Volumen aufs Papier dar. Auf diese Weise zu zeichnen erfordert zwangsläufig eine fast meditative Versenkung im Tun. Dadurch verändert sich nicht nur das Naturerlebnis, sondern das zu Papier Gebrachte beginnt – wie im Fall der kleinformatigen „closer“-Zeichnungen – im Dialog mit dem Betrachter ein Eigenleben zu entwickeln und möglicher Schauplatz für phantastische Geschichten zu werden.